Liebe Leserinnen, liebe Leser

Frühlingszeit, Ferienzeit. Zeit für Leichtigkeit und leichte Kost? Es ist Sonntag, Ostersonntag – und fast schon ein wenig (positiv) überrascht habe ich trotz Feiertag die NZZ am Sonntag vor mir liegen. „100 Ideen für ein besseres Leben“ lautet die Headline. Auf Seite 1 die ersten drei Tipps, auf Seite 2 Tipp vier, Seite 5 dann Tipp fünf und sechs – Tipp an Tipp reiht sich durch die ganze Zeitung. Das beiliegende Magazin behandelt die Tipps 90 bis 100 – und fertig ist der Lesespass. In der ganzen Zeitung kein Artikel zur Weltpolitik, kein Beitrag zu aktuellen Themen, kein Hintergrundbericht zum letzten Fussballspiel. Dafür unter dem Beitrag #27 „Das Glück lässt sich wie ein Muskel trainieren“. Oder dann #59 „Vom Glück, in neue Schuhe zu schlüpfen“. Oder (und dann ist aber Schluss) der Tipp #94 „Glück ist eine Stilfrage“.

Irgendwie bringt mich diese Zeitungsausgabe etwas aus meiner Routine und Erwartungshaltung. Irgendwie faszinieren mich sowohl die einzelnen Beiträge als auch der Mut, die Leserschaft einmal ganz anders abzuholen und einzubinden. Vielleicht haben Sie die Zeitung noch bei sich im Altpapier liegen – gönnen Sie sich nochmals einen kurzen Blick in die „100 Ideen für ein besseres Leben“ – Leichtigkeit mit Tiefgang. Ich finde, es lohnt sich. Und wenn Sie die Zeitung nicht (mehr) haben … ein schon leicht zerknittertes Exemplar hab ich noch.

Auch habe ich für Sie drei Themen herausgepickt. Themen von heute – mit Relevanz für die Zukunft. Leicht passt hier nicht – vielmehr überraschend, motivierend, beängstigend. Ich fange hinten an – Kriegswirren, NATO-Geburtstag, Situation der Schweiz im Kontext grosser existenzieller und geopolitischer Unsicherheiten. Die ausführliche Auseinandersetzung zur Sicherheit und Bereitschaft der Schweiz auf eben diese Unsicherheiten ist lesenswert und ich meine, wir müssen als Gesellschaft anfangen, weitere nicht-leichte Themen ausführlicher zu diskutieren. Sicherheit aber gibt das Leitbild zum Wirtschaftsstandort Thurgau – nicht alles ist rosig oder schon gelöst, aber vieles ist mit dieser Auseinandersetzung zu unseren wirtschaftlichen Zielen bzw. Handlungsoptionen klarer und wirkt für mich zukunftsgerichtet und passend. Der Thurgau kümmert sich um die wirtschaftliche Prosperität und Zukunft. Und mit der Generation Alpha steht die künftige nächste Generation am Start. Ich selber gehöre zu den Baby Boomer – was nicht heisst, dass ich/wir vollkommen veraltet sind oder mit neuen Medien nichts anzufangen wissen. Aber die Unterschiede, gerade in Kinder- und Jugendjahren, sind schon gewaltig und spannend nachzulesen.

Ich wünsche Ihnen inspirierende Leseminuten und in der Frühlings- und Ferienzeit, in der Zeit der Leichtigkeit, auch Zeit für eine persönliche Auseinandersetzung mit diesen Themen.

Herzliche Grüsse
Martin Engelhart
Stiftungsrat Think Tank Thurgau

  • Kriegsgefahr: Wie kann sich die Schweiz vorbereiten?Schon der Titel irritiert gewaltig – alles so weit weg und doch ganz nah. Eine Auslegeordnung zur Situation der Schweiz – wie ich meine ganz passend zur heutigen Konferenz der Aussenminister aller NATO-Länder.